Grundausstattung Gewürze: Checkliste für die Küche

Minimale Grundausstattung

Ohne die Kombination aus Salz & Pfeffer kommt man bei den meisten Gerichten nicht besonders weit. Deshalb sind diese beiden Gewürze, mit einer Hand voll anderer, die absoluten Basics welche in keiner Küchengrundausstattung fehlen dürfen!

Pfeffer sollte möglichst frisch gemahlen werden, weil er sonst schnell den Geschmack verliert. Die Anschaffung einer Pfeffermühle mit verstellbarem Mahlwerk lohnt sich also!

Essig & Öl

Sonnenblumenöl ist das Universalöl der deutschen Küche und hierzulande auch das am meisten gekaufte. Ebenfalls beliebt und super geeignet für Salate ist das Kürbiskernöl. In keine Küche fehlen darf natürlich das Olivenöl, eine wichtige Zutat vieler Gerichte aus dem Mittelmeerraum und absolut Bestandteil einer jeden Grundausstattung.

Freunde der asiatischen Küche haben noch die Möglichkeit mit Erdnuss-, Sesam- und Chiliöl ihren Gewürzschrank zu erweitern. Erdnussöl ist deshalb interessant, weil es eine gute Hitzestabilität besitzt und sich damit sehr gut für die Nutzung im sehr heißen Wok eignet.

Ein Schuss Essig rundet viele Gerichte ab und gibt ihnen den letzten Schliff. Für die deutsche Küche eignet sich am besten die Kombination aus Weiß/Rot eventuell noch in Verbindung mit einem Apfelessig. Bei mediterranen Gerichten empfiehlt sich hingegen ein gutes Olivenöl. Wer gerne Sushi zubereitet, wird am Reisessig nicht vorbeikommen.

Das Angebot an verschiedenen Essig-Arten ist groß, wie dieser Wikipedia-Artikel eindrucksvoll zeigt: “Essig-Arten”

Gemüse & Früchte

Klar, bei Gewürzen denkt man sofort an fein geriebene Pulver oder noch zu mahlende Körner. Dabei wird gerne vergessen, dass die Basis vieler Gerichte eine Mischung der unten aufgeführten, sehr aromatischen Zutaten ist. Sie gelten definitiv als Gewürze - sind oft sogar in Pulverform erhältlich - und sollten in jedem Vorratsschrank frisch vorhanden sein.

Zwiebeln und Knoblauch können recht lange im Vorratsschrank aufbewahrt werden und Oliven halten im geschlossenen Glas oft mehrere Jahre. Die Anschaffung von Zutaten wie Ingwer, Zitronen oder Limetten sollte aber nicht zu lange vor der Verarbeitung erfolgen, da diese schnell austrocknen oder zu verderben beginnen.

Kräuter

Wer die Möglichkeit hat einen eigenen Kräutergarten anzulegen, sollte das auf jeden Fall tun! Denn, je frischer die Zutaten, umso besser das Endergebnis.

Wenn man aber, so wie ich, ohne eigenen Garten auskommen muss, kann man zumindest einige der unten aufgeführten Kräuter in bereits fertig bepflanzten Töpfen im Supermarkt kaufen. Das ist günstig, praktisch und auch für Stadtwohnungen geeignet.

Eine weitere Option: Die benötigten Kräuter bereits fertig zugeschnitten und in handliche Portionen abgepackt aus der Kühltheke mitnehmen.

Weitere Ideen für den eigenen Kräutergarten finden sich auch in den nachfolgenden Checklisten der einzelnen Regionen. Allerdings sind die dort aufgeführten Gewürze meist in getrockneter und gemahlener Form in den Küchen anzutreffen, weshalb sie hier nicht ein weiteres Mal extra genannt wurden.

Auch bei Kräutern gilt: Immer erst möglichst kurz vor der Verwendung ernten oder kaufen, da diese schnell vertrocknen oder kaputtgehen.

Deutsche Küche

Ab hier sind die vielen verfügbaren Gewürze grob der Region zugeordnet, in der sie am meisten verwendet werden.

Die deutsche Küche ist traditionell eher deftig, mit einem hohen Anteil an Fleisch. Das wirkt sich auch auf die verwendeten Gewürze aus.

Italienische & Mediterrane Küche

Die Küchen des Mittelmeerraumes sind leichter als es beispielsweise die deutsche Küche ist. Der Fokus liegt hier auf der Verwendung von frischen, geschmacksintensiven Zutaten, die oft auf sehr schonende und schnelle Art zubereitet werden können. Ein mehrere Stunden lang dauerndes Schmoren wie das bei einem Schweinebraten der Fall ist, entfällt. Die am häufigsten anzutreffenden Gewürze sind:

Arabische / Orientalische Küche

Die Grundlage der arabischen Küche bilden Reis, Hülsenfrüchte wie Linsen und Bohnen oder Fladenbrot. Dazu gibt es in der Regel Fleisch, meist Lamm oder Huhn; der Konsum von Schweinefleisch ist im Islam hingegen verboten. Milch wird in der Regel nicht pur verzehrt, sondern weiterverarbeitet, zu Produkten wie Joghurt, Ghee oder Käse.

Zu diesen Zutaten passen die am häufigsten verwendeten Gewürze der nachfolgenden Checkliste hervorragend:

Indische Küche

Die indische Küche ist weltweit beliebt, was wohl vor allem an den leckeren Currys liegt, die es in allerlei Variationen gibt. Diese schmecken vor allem deshalb, weil eine große Menge sehr geschmacksintensiver Gewürze zur Verfügung steht und auch verwendet wird.

Ansonsten bilden Reis, Fladenbrot, Gemüse und verschiedene Milchprodukte, vor allem Ghee, also geklärte Butter, die Basis der indischen Küche. Fleisch spielt eine eher untergeordnete Rolle. Das liegt zum einen am Glauben (die meisten Hindus leben vegetarisch und Kühe gelten als heilig) zum anderen ist es für einen Großteil der indischen Bevölkerung schlicht zu teuer.

Was viele nicht wissen: Das Currypulver wurde nicht von Indern erfunden, sondern von Briten. Diese entwickelten die heutzutage sehr beliebte Gewürzmischung in Anlehnung an die vielfältigen indischen Curry-Gerichte.

Japanische Küche

Ganz anders als beispielsweise die indische Küche, verwendet die japanische Küche Öl und Gewürze nur sehr zurückhaltend. Stattdessen werden frische Produkte verwendet, deren Eigengeschmack so gut wie möglich erhalten bleiben und beim Verzehr für sich sprechen soll.

Reis, Fisch und Meeresfrüchte sind in Japan die Grundlage fast jeder Mahlzeit. Fleisch spielt ebenfalls eine wichtige Rolle, Milch und Milchprodukte kommen hingegen fast gar nicht zum Einsatz.

Chinesische Küche

Die chinesische Küche ist aufgrund der Größe des Landes in teilweise sehr unterschiedliche Regionalküchen untergliedert.
Im Vergleich zur japanischen Küche verwendet sie mehr Gewürze, verzichtet aber bis auf wenige Ausnahmen ebenso auf die Verwendung von Milchprodukten. Das liegt vor allem an der Lactoseintoleranz der meisten Asiaten.

Wichtig: Die in Europa bekannten und sehr beliebten chinesischen Gerichte sind in vielen Fällen nicht original chinesisch. Stattdessen handelt es sich oft um Variationen, die für den westlichen Gaumen angepasst wurden. So ist beispielsweise Chop Suey (gebratener Reis mit Gemüse und Fleisch) höchstwahrscheinlich eine Erfindung aus den USA.

Das aus Sternanis, Szechuanpfeffer, Cassiazimt, Fenchel und Gewürznelke bestehende “Fünf-Gewürze-Pulver” ist im asiatischen Raum eine beliebte Gewürzmischung zum Marinieren von Fleisch, Geflügel und Fisch.

Scharfes

Für die richtige Schärfe sorgen Produkte aus Chili. Sowohl im Ganzen, in Form von Flocken oder als Pulver (bekannt als Cayennenpfeffer) können sie direkt zu Gerichten gegeben werden.
Alternativ gibt es aber auch eine große Auswahl an Chilisaucen. Zum Beispiel die ursprünglich aus Thailand stammende und mittlerweile sehr beliebte Sriracha-Sauce, den amerikanischen Tabasco oder das indonesische Sambal Oelek.

Süßes

Um Gerichten eine süße Note zu verpassen, benötigt man nicht unbedingt Zucker. Die nachfolgende Checkliste enthält ein paar schmackhafte Alternativen, die sich je nach Anwendungsfall sogar besser eignen.

Saucen

Wenn die obigen Gewürze nicht ausreichen, hilft manchmal ein Schuss der richtigen Sauce. Da die Auswahl in diesem Bereich mittlerweile fast unüberschaubar groß ist, sind hier nur die wichtigsten aufgelistet.

Exotischere Gewürze

Wer mit der obigen Auflistung noch immer nicht zufrieden ist, dem empfehle ich die folgenden Wikipedia-Artikel:

• Liste der Küchengewürze
• Liste der Küchenkräuter und Gewürzpflanzen